Sonntag, 20. Januar 2008

Hotel (I)

Mein Herz macht einen kleinen Satz, als ich den Umschlag mit deiner Handschrift aus dem Briefkasten fische. Wohnungstür aufgeschlossen, Schlüssel, Tasche, Jacke achtlos beiseite und voller Neugierde den Umschlag aufgerissen. Das Erste, was ich in der Hand halte, ist eine Augenbinde. Allein das lässt mir das Blut in die Wangen schießen und jagt mir einen wohligen Schauder über den Rücken.

Dann dein Brief...Liebevoll und doch keinen Widerspruch duldend im Ton, teilst du mir mit, wo ich am nächsten Freitag zu erscheinen und vor allem, was ich dort zu tun habe. Und so mache ich mich auf den Weg, während der ganzen Fahrt in Gedanken damit beschäftigt, was mich erwarten mag.

Am späten Nachmittag komme ich an in dem hübschen kleinen Hotel, checke ein und gehe auf das von dir reservierte Zimmer. Geschmackvoll eingerichtet ist es, wie das ganze Haus, aber vor lauter Nervosität nehme ich kaum etwas von der Umgebung wahr; ich bin spät dran und bitte dich per SMS um Viertel Stunde Aufschub, die du mir gewährst.

Ich schaue auf die Uhr, um 19:00 Uhr soll ich bereit sein...Bereit sein...Auf dem Bett liegen...Im Dunkeln, die Augenbinde aufgesetzt und natürlich..unbekleidet. Ich atme tief durch, nehme das Necessaire und gehe ins Bad. Eine ausführliche Dusche, sorgfältige Rasur, eingecremt mit duftender Lotion und ein bisschen parfümiert, liege ich eine gute ¾ Stunde später auf dem Bett, lösche das Licht und lege die Augenbinde an. Das Blut rauscht in meinen Adern, mein Herz schlägt so laut in meinen Ohren, dass ich glaube, man kann es draußen auf dem Gang hören..
Es dauert nicht lange, dann höre ich, wie sich die Tür öffnet. Ich zittere, am liebsten würde ich mir die Augenbinde runterreißen, Licht machen – SEHEN, ob du es wirklich bist. Ich weiß es eigentlich und trotzdem bleibt ein kleiner Rest Unsicherheit, der es noch erregender macht. Durch die Dunkelheit um mich sind meine anderen Sinne geschärft, ich höre, wie du die Tasche abstellst, leise durch das Zimmer gehst, bis du vorm Bett stehst. Ich rieche dein Parfum, höre deinen ruhigen Atem und entspanne mich ein wenig, nun vollends sicher, dass du es bist.

Du setzt dich auf die Bettkante, ich höre das Klicken, als du die kleine Nachttischlampe
einschaltest. Du legst deine Fingerspitze auf meine Lippen...ich soll schweigen, keine Fragen und auch du sagst kein Wort. Beugst dich zu mir runter und küsst mich zärtlich, verlangend. Sanft lässt du deine Hand über meinen Körper gleiten, am Hals hinab bis zu meinem Schoß. Dein Mund folgt deiner Hand, warm hauchst du zwischen meine Schenkel, atmest tief den Duft meiner Lust ein. Ich liege ganz still, ein wenig zitternd, fühle meine Geilheit höher und höher steigen, meine Titten, meine Pussy verlangen nach mehr als nach zarten Berührungen. Ich will, dass du mich anfasst, gierig, heftig, verlangend, brutal!

Jetzt, dein Mund an meinem Ohr, leise flüsternd...Dreh dich, leg dich auf den Bauch und streck die Arme aus...Ich drehe mich um, höre hinter mir, wie du dir an deiner Tasche zu schaffen machst, leises Klirren von Ketten. Ich bin nicht mehr nur feucht, meine Möse ist nass, ich kann fühlen, wie der Saft aus mir herausläuft. Und wie ein Signal lässt mich das Geräusch der Ketten die Beine spreizen, ich drücke meinen Schoß gegen die Matratze, unruhig, heiß und so unendlich geil.

Dann bist du wieder da...Packst meine Handgelenke, legst die Handfesseln an. Die Fußgelenke in Fesseln, die Ketten an allen vier Ecken des Bettes befestigt, kaum Spiel für eine Bewegung für mich. Ich bebe, ich genieße, ich fürchte, ich erwarte...Du streichst über meinen Rücken, aber das sind nicht deine Finger. Ich erkenne die feinen Riemen der mehrschwänzigen Peitsche und weiß, die kleine Verspätung heute abend bleibt nicht ungeahndet. Und schon höre ich das Sirren in der Luft, mein Körper spannt sich an und du schlägst zu. Einmal, zweimal, dreimal. Ich wage nicht, laut aufzustöhnen, wie ich es doch eigentlich möchte, denn es brennt, es schmerzt – und es erregt mich so sehr! Dann deine Lippen auf meinem Po, zärtlich streifen sie über die brennende Haut. Du lachst leise, als dir mein Geruch in die Nase steigt, fährst mit dem Finger zwischen den Schamlippen entlang, und ich kann das Stöhnen doch nicht mehr zurückhalten.

Du kommst zu mir, legst den von meiner Lust nassen Finger auf meine Lippen, schiebst ihn in meinen Mund. Ich schmecke mich selbst, meine Zunge kreist um deine Fingerspitze, gierig. Ich zerre an den Ketten, so gern will ich dich anfassen, deinen Kopf zu mir runterziehen, dich küssen, dich mit meiner Zunge meine Geilheit schmecken lassen. Aber du hast andere Pläne...Löst die Ketten von Handfesseln und heißt mich erneut umdrehen, um mich, auf dem Rücken liegend, wieder anzuketten. Erhebst dich plötzlich und sagst mir, du wirst mich jetzt allein lassen. Nicht für lange, nur ein paar Minuten. Mir stockt der Atem, was hast du vor, wohin gehst du? Ist das nur ein Test, willst du mir deine Macht demonstrieren? Oder...Solltest du einen meiner geheimsten Wünsche erfüllen?

Die Tür schließt sich hinter dir, ich liege wieder allein im Dunkeln. Mit vor Geilheit pochender Möse, nach gierigen Händen verlangenden Brüsten und einem wirbelndem Gedankenkarussell im Kopf. Sicher waren es nur ein paar Minuten, die mir aber so unendlich lang vorkamen, bis sich die Tür leise wieder öffnet. Ich weiß, dass du es bist. Und du bist nicht allein. Mein Atem fliegt, wen hast du mitgebracht. Keiner von euch sagt ein Wort, ich höre das Rascheln von Kleidung, dann....Hände auf meinem Körper, nein, nicht deine. Männerhände, die die Innenseiten meiner Beine hochfahren, meinen Schoß streifen und weiter hoch gleiten zu meinen Titten.

Mehr Hände, dieses Mal deine, da bin ich mir sicher. Und plötzlich...Ein Mund an meinem. Zart, sanft, fein. Das ist kein Mann, das ist der süße Kuss einer Frau und ich könnte auf der Stelle, eure Hände auf meiner Haut, ihr Mund auf meinem, ihre forschende Zunge, kommen.
Meine Fingerspitzen kribbeln, ich sehne mich danach, auch euch zu berühren und genieße gleichzeitig, euch so wehrlos ausgeliefert zu sein, mich unter euren Mündern, Händen zu winden, in dieser Nacht eure Lust zu nähren und zu stillen...

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