Samstag, 1. Dezember 2007

Shooting

„Wenn eine Frau so lächelt, dann denkt sie an ihren ersten oder an den letzten guten Sex“, sagtest du mit etwas süffisantem Blick. Ein anderer Mann hat mal gesagt, ich würde aussehen wie eine Katze, die Sahne geschleckt hat. Was kann ich dafür, dass die Atmosphäre um mich herum – trotz aller Anstrengung – dazu angetan ist, mein lebhaftes Kopfkino, meine Phantasien anzuregen?

Ich stehe nur mit Heels und einer Pelzjacke bekleidet in einem kleinen Fotostudio, Zufall, dass ich hierher geraten bin, glücklicher Zufall, wie ich mit jeder Minute mehr feststelle.
Als ich gefragt wurde, ob ich mich als Model für einen Shooting-Workshop zur Verfügung stelle, hab ich erstmal gelacht. Und dann doch Ja gesagt. Und merke, wie sehr es mir gefällt, wie sehr es meinen Neigungen entgegen kommt. Ich zeige mich, ich agiere nach Befehlen oder zumindest doch klaren Anweisungen. Sogar ein bisschen Schmerz ist dabei, wenn ich – gefühlte – 5 Minuten ein und dieselbe Pose halte, weil du und dein „Schüler“ noch eine und noch eine Aufnahme machen wollen oder die Visagistin noch einmal durch meine Haare fährt, die Wangen pudert oder die Lippen nachzieht.

Dazu deine Blicke, bevor du die Kamera hoch nimmst, um abzudrücken. Deine Finger, die das Collier um meinen Hals richten, mein Kinn etwas anheben, den Stoff gerade ziehen.
„Darf ich?“ fragst du, schaust mir in die Augen und ich nicke schweigend. Ich bin mir sicher, du würdest dich nicht mit Fragen aufhalten, wären da nicht die zwei anderen. Ich spüre ein Prickeln in der Luft, dass wir nicht alleine sind, macht es noch erregender; wir versuchen, unsere Blicke schnell wieder voneinander zu lösen, was uns nicht immer gelingt.

Die Einstellung wird gewechselt, von „high key“ auf „low key“, vom weißen auf einen schwarzen Hintergrund und mit der Einstellung ist auch für mich ein Wechsel des Outfits dran. Wechsel…Wir beratschlagen kurz und dann stehe ich nur noch in den hochhackigen Pumps da. Ich bin froh, dass jetzt nur noch mit wenig Licht gearbeitet wird, ich merke, dass die Hitze in meinem Schoß mir die Röte ins Gesicht steigen lässt und hoffe, dass es keiner sieht. Aber doch, natürlich – dem scharfen Auge des Fotografen bleibt es nicht verborgen und der Blick, mit dem du mich anschaust, spricht Bände, ich fühle meine Nippel hart werden und wünsche die anderen beiden langsam zum Teufel…Als hätte sie meine Gedanken gelesen, verschwindet die Visagistin für eine kurze Zigarettenpause, dein „Lehrling“ beschäftigt sich intensiv mit seiner Kamera und du kommst zu mir, um mir zu zeigen, wie ich mich für die nächste Aufnahme auf den winzigen Hocker setzen soll.

Ich hole tief Luft, du stehst so nah vor mir und ich warte sehnsüchtig, dass du mich berührst, den Kopf hierhin drehst, die Schulter dorthin...Aber du tust es nicht, obwohl du genau weißt, wie sehr ich darauf hoffe. Du erklärst, deine Hände bedeuten mir, wie ich mich hinsetzen soll, aber du fasst mich nicht an und ich sehe dir an, wie du genießt, mich hinzuhalten. Bevor du dich wieder abwendest, kneifst du kurz und sehr heftig in meine Brustwarze, streichst mit der anderen Hand über meine Wange. Es geht so schnell, dass ich einen Moment lang nicht weiß, ob ich mir das eingebildet habe. Aber mein Nippel schmerzt und ist gerötet, das war keine Einbildung. Meine Erregung nimmt zu, die Sitzposition mit leicht gespreizten Beinen und sehr bewusst vorgereckten Brüsten und dein fordernder Blick – ich kann spüren, dass ich schon sehr feucht bin und habe das Gefühl, der Duft meiner Geilheit ist nicht nur für mich zu riechen.

Ein Telefonklingeln stört die konzentrierte Stille, der zweite Fotograf geht an sein Handy, aufgeregtes Flüstern, Ärger in der Stimme. Er legt auf, nimmt dich und die Visagistin beiseite, redet auf euch ein. Du nickst, „Kein Problem“, höre ich dich sagen. Die Visagistin packt eilig ihre Sachen zusammen, der andere Fotograf seine Kamera…Ich sitze etwas verloren in dem plötzlichen Durcheinander, bis er mir erklärt, sie müssten dringend zurück in die Stadt. Du würdest mich nachher zu dem Parkplatz bringen, auf dem mein Auto steht; die beiden haben mich von dort aus mitgenommen, weil ich mich hier nicht auskenne.

Ich will widersprechen, sage, ich sei doch in 2 Minuten angezogen. Nein, du willst diese Einstellung noch fotografieren, es liefe gerade so gut und wäre zu schade, jetzt abzubrechen. Außerdem wäre es für die zwei ein Umweg, mich noch zu meinem Auto zu bringen und du hättest nach dem Shooting alle Zeit der Welt. Ich bin verwirrt, hatte ich mir eben noch gewünscht, mit dir allein zu sein, ist es in dem Moment, als es Realität wird, fast beängstigend.

Nach dem hektischen Aufbruch der beiden ist es plötzlich sehr still, die Spannung zwischen uns ist fast greifbar. Aber…Als wäre nichts weiter geschehen und die Situation unverändert, erklärst du mir noch einmal, wie ich mich hinsetzen soll und greifst zur Kamera. Mein Pulsschlag normalisiert sich, ich folge deinen knappen Anweisungen, drehe mich ein wenig mehr nach recht, nach links, lächle, dann wieder nicht. Deine Blicke haben nichts von ihrer Intensität verloren, aber noch immer machst du keinerlei Anstalten, die veränderte Lage „auszunutzen“. Nach einer Viertelstunde beschließt du einen erneuten Wechsel der Kulisse und als du auf das Bett mit dem schmiedeeisernen Kopf- und Fußteil zeigst, wird mein Mund trocken und mein Herzschlag wieder schneller.

Ich schaue dich fragend an, weiß nicht, wie ich mich setzen oder legen soll auf das Bett. Und wage nicht, meine eigene Phantasie spielen zu lassen…Jetzt noch nicht…
„Leg dich auf den Rücken, streck die Arme nach oben“ weist du mich an. Ich tue wie mir geheißen und bin weniger überrascht, als ich mir selbst eingestehe, als du mit den Handschellen vor dem Bett stehst und meine Handgelenke an die Gitter des Kopfteils fesselst. Das Gefühl der Hilflosigkeit, das sich damit einstellt, macht mich heiß und gleichzeitig schuldbewusst – eine unwiderstehliche Mischung, die meine Nippel hart werden lässt und meine Möse nass und schmerzhaft geil auf deine Berührung mit Finger, Zunge, Schwanz...

Aber du hältst mich weiter hin, gerade ein Hauch deiner Finger streift über meinen Körper und lässt bewusst alle Stellen aus, die sich besonders nach deiner Berührung sehnen. Ich seufze leise, bewege mich unruhig hin und her…Fühle selbst, wie nass ich bereits bin und würde mich am liebsten selbst streicheln, wenn es denn ginge. Meine Augen flehen dich an, ich stöhne ein leises „Bitte“…Und plötzlich, ohne jede Warnung, schlägst du fest auf meinen Oberschenkel, so fest, dass mir kurz der Atem stockt. Ich schaue dich an, will protestieren und im gleichen Moment kneifst du mir kurz in die Wange, schmerzhaft schon, aber auch nicht ohne Zärtlichkeit und bedeutest mir, still zu halten und abzuwarten, was passiert.

Und dann beginnst du dein Spiel...